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“Fotografiere niemals in der sonnigen Mittagszeit, denn dann entstehen extreme Schatten im Gesicht” oder “Fotografiere im offenen Schatten statt in der direkten Sonne” – über diese hilfreichen Grundregeln zum Thema Licht stolpert jeder Anfänger als erstes, wenn er beginnt, sich näher mit der Portrait-Fotografie zu beschäftigen. Ich habe diese und weitere Infos wie ein Schwamm aufgesogen und gespeichert, aber schnell stellte ich fest, dass es noch sehr viel mehr gibt, was man in Bezug auf Licht lernen kann. Und das dieses Wissen auch die Qualität der Fotos extrem verbessert.

Seit einiger Zeit folge ich dem Hamburger Fotograf Patrick Ludolph, auch Paddy genannt, der die Seite neunzehn72.de betreibt und sein Wissen aktiv an Fotografie-Begeisterte weitergibt. Ich mag seine lockere, lustige und unkomplizierte Art sehr gerne und entdeckte auf seinem Blog schließlich seine Online-Trainings und das Tutorial “Wie ich Licht sehe – Portraitfotografie mit Available Light“. Hey, das ist genau mein Ding, dachte ich. Ich besitze kein Studio und fotografiere auch sonst nicht mit Blitz. Vielleicht kommt das irgendwann, aber gerade mag ich den sehr natürlichen Look der Fotos. Ich achte bei meinen Bildern auch mehr auf Emotionen und echten Ausdruck, als auf die perfekte technische Einstellung. Dennoch gibt es zu diesem Thema noch so viel zu lernen. Daher überlegte ich nicht lange und kaufte das Video-Tutorial zum Download – eine gute Entscheidung!

Hier kommt ein kleines Review zum Online-Training und wie es mich persönlich in der Fotografie weitergebracht hat:

Aufbau & Inhalte:

In diesem Video-Tutorial zeigt Paddy wie man zu fast jeder Tageszeit mit Available Light tolle Fotos machen kann. Aufgebaut ist das Training in insgesamt 11 Videos (etwa 5-15 Minuten lang), in denen Paddy die verschiedenen Lichtsituationen praktisch erklärt, Fotos mit einem Model macht und die Bilder anschließend bearbeitet. Von Sonnenaufgang, Fenster- und Tunnellicht bis zu den Nachtlichtern erklärt er die Vor- und Nachteile und zeigt, wie er die verschiedenen Lichtsituationen für sich nutzt.

Hier ein Überblick über die einzelnen Lektionen:

01 Sonnenaufgang (13:14 min)
02 Harte Sonne (08:25 min)
03 Mittagssonne über Hauswand reflektiert (06:45 min)
04 Sonne von hinten (05:46 min)
05 Großes Fenster (14:23 min)
06 Kleines Fenster (06:53 min)
07 Tunnellicht (15:55 min)
08 Starke Sonne unter’m Vordach (06:17 min)
09 Sonnenaufgang im Herbst (11:43 min)
10 Nachtlichter (29:47 min)
11 Bestimmung der Lichtrichtung (06:19 min)
12 Sonnenuntergang (16:07 min)
13 Kerzenlicht (08:48 min)

Mein Fazit:

Durch das Training konnte ich nicht nur viel über die verschiedenen Lichtverhältnisse zu den verschiedenen Tageszeiten oder in verschiedenen Locations lernen, sondern habe auch einiges an Inspiration erhalten. Und ich glaube, dies sind die wichtigsten Punkte in der Fotografie: Inspiration und Übung! Genau das habe ich getan und bin mit meiner Kamera im letzten halben Jahr immer wieder losgezogen, um die Lichtverhältnisse selber zu testen. Die Ergebnisse zeige ich euch unten anhand einiger Fotos. Was ich besonders toll fand: Es wird nicht viel Schnick-Schnack und Equipment eingesetzt und Paddy ist nur mit Kamera und Model unterwegs. So wie auch ich meistens.

“Der Umgang mit Available Light ist meine Basis der Fotografie.
Sie erlaubt mir mit wenigen Mittel immer und überall geniale Fotos zu schießen.”
–  Patrick Ludolph, Fotograf & Blogger

Die Aussage, das Licht in der Fotografie eines der wichtigsten Gestaltungselemente ist, kann ich jetzt voll und ganz unterschreiben. Mittlerweile würde ich mich selbst als ein bisschen “Lichtbesessen” bezeichnen und nerve wahrscheinlich schon meine Mitmenschen mit Aussagen wie “Guck dir mal bitte das Licht hier an, ist das nicht der Hammer?”. Ständig beobachte ich mich selbst dabei, an den unterschiedlichsten Orten und zu den verschiedensten Tageszeiten das Licht zu analysieren und mir vorzustellen, welche Fotos man damit wohl machen könnte. Natürlich ist die goldene Stunde (die Stunde kurz bevor die Sonne auf- oder untergeht und alles in ein warmes und besonders weiches Licht taucht) immer noch meine liebste Tageszeit um Fotos zu machen – Goldlicht eben!

Ich achte in Fotoshootings jetzt auch viel mehr auf Licht und Schatten, insbesondere natürlich im Gesicht des Models und richte genau nach dem Licht aus. Außerdem zählen jetzt auch Schlecht-Wetter-Ausreden nicht mehr: Das Tutorial hat mir gezeigt, dass man fast immer (naja, strömender Regen ist dann doch eher schwierig, kommt aber leider in Deutschland ab und an vor), gute Fotos machen kann. Auch ein grauer & bewölkter Himmel ist nicht schlecht, denn dann ist das Licht durch die Wolken sehr weich. Die Farbstimmung kann man ja in der Nachbearbeitung noch anpassen.

Es wird bestimmt nicht mein letztes Tutorial von Paddy gewesen sein, da er viele verschiedene Themenbereiche anbietet und ich Online-Training zum Download zur selbstständigen Weiterbildung einfach super praktisch finde.

Ergebnisse aus 2014/2015: 

sarah_ps3

Sonne von hinten

sarah_ps13_web

Abendsonne, Licht von vorne

lisa12_blog

Fensterlicht

lisa4_wz

Fensterlicht

anne-64

Starke Sonne unter’m Vordach

christine-final4_wz

Bewölkter Wintervormittag, zusätzlich Reflektor

lulu_neu

Tunnellicht

angela7_online_wz

Bewölkter Vormittag

janina-online-36

Abendlicht

Lina-online-38

Abendsonne, Silhouette

Comments

Bin auch dieser Meinung,draußen wie drinnen.
Mit den heutigen Geräten kann jedermann Postkartenfotos machen,ohne jegliche Grundlagen in der Fotografie.
Die Bildgestaltung gehört aber ebenso dazu.
Christian

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